Rezension
Die Vergleiche mit Kolleginnen wie Polly Jean Harvey oder Patti Smith muß sich die nun im britischen Brighton lebende Australierin wohl gefallen lassen – fürchten muß sie sie angesichts dieses fabelhaften Albums (sozusagen ihr zweites Debüt, nach dem anno 2012 nur in ihrer Heimat erschienenen „Obladi Diablo“) ohnedies nicht. Wobei man eigentlich viel öfter an das Frühwerk ihres Landsmanns Nick Cave denken muß. Denn Stapletons Songs liegen deutlich auf der düsteren Seite des Indie Rocks, für die sie auch die ideale Stimme hat. Doch so finster ihre Botschaften, so eingängig sind sie auch, und einmal gehört, vergißt man diese Songs so schnell nicht wieder. Ganz nebenbei ist Stapleton übrigens auch eine großartige Gitarristin. Wer die dunkle Seite des Rock’n’Roll bevorzugt: Diese Frau hat alle Voraussetzungen für ikonische Verehrung. Unbedingt hören! (2020)