Rezension
Man kann Raabe mit Recht grenzenlosen Eskapismus vorwerfen mit seinen optimistischen Retro-Pop-Schlagern. Aber man kann dem Mann einfach nichts übel nehmen: Seine Texte und Vortragsart zaubern früher oder später auch dem griesgrämigsten Apokalyptiker ein Grinsen ins Gesicht – irgendeine Zeile wird treffen. Die 20er Jahre hat Raabe mit seinem Solowerk längst hinter sich gelassen, er hat einen erstaunlichen Weg gefunden, die Tradition des frühen deutschen Schlagers mit dem Pop späterer Jahrzehnte zu verbinden. Gelegentlich mit überraschenden Ergebnissen – „Strom“ führt schon fast auf Kraftwerk-Terrain… (2022)