Rezension

Wer mit Grubbs‘ Diskographie auch nur halbwegs vertraut ist, den wird kaum noch etwas überraschen können. Denn passieren kann auf seinen Alben bekanntlich alles. Uneingeschränkt fasziniert sein kann man aber trotzdem bei diesem ersten Soloalbum seit acht Jahren (in denen es reichlich Kooperationen gab – und ganze drei Bücher!): Meditativer Advanced Folk, zeitgenössische Klavier- und Kammermusik (besetzt etwa mit Harfe, Cello oder Violine), freie Jazz-Improvisation, psychedelische Drones: Die stilistische Vielfalt spiegelt diejenige an verschiedenen Stimmungen. Doch bei Grubbs ist letztlich nichts wirklich dem Zufall überlassen, die einzelnen Elemente greifen alle ineinander, die acht Stücke ergeben ein Gesamtbild – das sich vielleicht nicht auf den ersten Blick erschließt, die intensive Beschäftigung jedoch unbedingt belohnt. Und ganz nebenbei darf man natürlich auch abermals konstatieren, daß Grubbs bei den bedeutendsten Gitarristen der Gegenwart sehr weit vorne dabei ist… (2025)