Rezension
Es hat diesmal immerhin nicht neun, sondern nur fünf Jahre gedauert, und dazwischen gab es ja auch Solo-Aktivitäten des Bandleaders Joe Pernice. Dessen mit seinem Bruder Bob unterhaltene Band bekanntlich verantwortlich zeichnet für einige der schönsten Indie-Americana-Alben der 2000er. Die Meßlatte hängt also hoch, doch der Mittfünfziger nimmt sie bemerkenswert anstrengungslos. Die Jahre stehen ihm gut: Da ist eine neue Milde in seinen Liedern, die deswegen aber keineswegs harmlos wirken, sondern ganz im Gegenteil berührender denn je. Die Scharfzüngigkeit früherer Tage benötigt er nicht mehr, wie er im wunderbaren Duett mit Neko Case „I Don’t Need That Anymore“ konstatiert. „What We Had“ und „December In Her Hearts“ zählen ebenso zu den stärksten Pernice-Songs der makellosen Diskographie wie der Titelsong. Der schönste von allen aber ist der Nachruf auf den verstorbenen Freund David Berman (Silver Jews) „The Purple Rain“, mit dem das Album enden muß. Weil danach nichts mehr kommen kann. (2024)