Rezension
Auf seinem sechsten Album tritt das Chicagoer Post Punk-Trio wieder in seiner Urbesetzung auf, und das treibende, pulsierende Bassspiel des nach dem Debüt ausgestiegenen Gründungsmitglieds Jonathan Van Herik ist definitiv prägend. Thema des Albums ist die Dualität des Menschen, die Suche nach dem „wahren Ich“ – und ob das in einer durchdigitalisierten, unauthentischen Welt überhaupt noch möglich ist. Die Songs sind entsprechend kantig, haben abweisende Oberflächen – aber dennoch eine nachgerade unheimliche Anziehungskraft. Damit unmittelbar zusammen hängt der Grund, warum dieses Album auch in die Rockgeschichte eingeht: Es war der letzte Produzentenjob Steve Albinis, die Aufnahmen fanden Anfang Mai 2024 statt, wenige Tage vor dessen plötzlichem Tod. Seine Handschrift ist spürbar durch die unmittelbare Direktheit der Aufnahme, gegen die man sich kaum zur Wehr setzen kann. (2025)