Kein Album beantwortet rückblickend die Frage besser und umfassender, was Hip Hop in den 90ern bedeutet hat – und was er konnte. Nach dem glamourösen Debüt "Enter The Wu-Tang" und der ersten Runde Solo-Alben holte das Kollektiv aus neun MCs zum großen Schlag aus – und schuf ein genredefinierendes Mammutwerk, über zwei Stunden lang. Auf Gastauftritte (wie sonst im Hip Hop üblich) konnte der Clan mit Mitgliedern wie RZA, Method Man, Ghostface Killah, Raekwon und Ol' Dirty Bastard getrost verzichten, große Stilisten waren ja genug in den eigenen Reihen. RZAs Produktion steckt voller grandioser Details, die Streicher in "Reunited" seien als eines von vielen Beispielen genannt. Möglich, daß sich in der zweiten Hälfte ein paar Längen eingeschlichen haben; vielleicht ist das Werk aber auch einfach zu groß, um es am Stück zu hören. Aber selbst wenn: Unterm Strich bleibt ein unangreifbares Meisterwerk. (1997/2017)