Rezension
„Das Frühwerk am Hals wie ein Mühlstein“, singt Peter Hein selbstironisch, und natürlich wird man Fehlfarben immer mit „Monarchie Und Alltag“ verbinden – was aber wohl kaum ein Nachteil ist. Zumal die Band ja auch 30 Jahre später nicht an Glaubwürdigkeit verloren hat. Das zeigte das 2010er Album „Glücksmaschinen“, und der Nachfolger scheppert ebenso eindrucksvoll. Hein ist wahrscheinlich der einzige, der sogar über Kloschüsseln einen wichtigen Song machen kann („Hygieneporzellan“). Eine Überraschung kommt zum Schluß: Das fast zehnminütige, von Frank Fenstermacher geschriebene „Herbstwind“, geprägt vom charakteristischen Sound der Hang Drum, ist beinahe so etwas wie eine Ballade (soweit es den Fehlfarben möglich ist – für die nächste Kuschelrock-Sammlung wird der Song wohl eher nicht ausgewählt werden) und fraglos ein Höhepunkt im Band-Katalog. Frühwerk eingeschlossen. (2012)