The XX

XX

Label/AN:  Young Turks, 0900829501
Format:  LP 180g

 27.00 inkl. MwSt.

Verfügbar : Lieferbar innerhalb von 5-10 Werktagen, soweit verfügbar beim Lieferanten

Rezension

Waren die 80er denn wirklich so gut, so… cool? Natürlich: The Cure, Joy Division, Depeche Mode. Aber diese blutjunge britische Band, deren Bandname so stylish ist wie die simple, doch genialische Coveraästhetik, mag man auch mit den besten jenes im aktuellen Pop so gerne zitierten Jahrzehnts einfach nicht vergleichen: sie ist zu gut, Punkt. Vom ersten bis zum letzten Ton dieser Debüt-LP ist man nur am Staunen: Über die so einfachen, klaren Strukturen dieser Songs, über die perfekten Gitarrentöne, über den gänsehäutigen Girl/Boy-Gesang von Romy Madley Croft und Oliver Sim, über die geheimnisvolle Stimmung in diesen Songs. Songs, auf die jede doppelt so alte Band mit Recht stolz wäre (und das gilt für jeden einzelnen!), denn das, womit wir es hier zu tun haben, ist reine Perfektion. The XX probieren nichts aus, sie wissen genau, was sie tun, jeder Ton jedes Instrumentes ist an genau der richtigen Stelle. Der Rhythmus ist ein stetes Pulsieren; und wenn ob der im Grunde kargen Arrangements diese Musik eigentlich künstlich klingen müßte (denn Künstlichkeit war ja das ästhetische Prinzip der 80er): Sie tut’s nicht, sie atmet, sie lebt. Nicht nur deswegen darf man The XX denn letztlich auch gar nicht zum 80’s-Revival dazuzählen; auch nicht, weil bei genauer Analyse deutliche Einflüsse von jüngerem R’n’B oder Dubstep hörbar sind: Dieses Album mag sich bei diversen Vorbildern bedienen, doch gute Popmusik kommt selten aus dem Nichts. Diese hier freilich ist, was allmählich deutlich geworden sein sollte, nicht einfach gut. Es ist mit das Beste, was man derzeit hören kann, das musikalische Äquivalent zu einer perfekt proportionierten Skulptur. Eine, auf die selbst Henry Moore neidisch werden könnte. Und da wir nun gerade von Kunstwerken sprechen: Das Cover ist auch eines. Dieses Album verdient ein Museum für sich allein. (2009)