Rezension
Auch auf seinem zweiten Album für Blue Note (seinem fünften insgesamt) läßt der Franzose sich in keine Schublade stecken: „Zebra“ hat er es unter anderem wohl deswegen genannt, weil die afrikanischen Wildpferde als nicht domestizierbar gelten. Die diesen eigene ästhetische Eleganz hat sicher auch eine Rolle gespielt; spiegelt sie sich doch in dieser Mischung aus Soul, Blues, Folk, Jazz und Pop jederzeit wider. Beachtlich ist (neben dem brillanten Songwriting) auch die eigentlich so sparsame wie konservative Instrumentierung; im Kern besteht die Band aus Fred Dupont (meist an der Orgel, gelegentlich auch an anderen Tasteninstrumenten) und Drummer Cyril Atef (mit musikalischen Gästen wie Vincent Peirani!). Pasi gelingt es, mit dieser reduzierten Form einen Sound zu erzeugen, der einerseits an alte Live-im-Studio-Produktionen anknüpft und doch erstaunlich modern klingt. Daß der Italo-Franzose mit einer wunderbaren Crooner-Stimme gesegnet ist, ist ebenso bekannt wie sein außergewöhnliches Talent auf der Mundharmonika; diesbezüglich zählt er neben Meistern wie Toots Thielemans oder Stevie Wonder wohl zu den Größten überhaupt. Man darf getrost von einem (weiteren) Meisterwerk sprechen, das man ob seiner selbstverständlichen Leichtigkeit und Eleganz keinesfalls substanziell unterschätzen sollte…! (2021)