Merkwürdigerweise wirkt diese Musik immer noch futuristisch, obwohl sie doch eigentlich ein „Nachhall auf die späten 70er Jahre“ (Asmus Tietchens im Klappentext zu dieser Wiederauflage) ist. Dieter Moebius hatte schon auf zwei vorangegangenen Alben mit der Produzentenlegende Connie Plank zusammengearbeitet; hier war nun jemand dazugekommen, den man mit der elektronischen/avantgardistischen Seite des sogenannten Krautrock eher nicht zusammenbringt: Guru Guru-Mastermind und -Drummer Mani Neumeier! Wer sich mit dessen Vita näher befaßt hat und seine Free Jazz-Vergangenheit vor GG kennt, wundert sich vielleicht nicht ganz so sehr über das, was auf dieser Platte passiert. Schon der Opener „Speed Display“ läßt mehr als 25 Jahre später noch Münder sperrangelweit offenstehen: Eine Melange aus Percussion, Elektronik und Klang (der Produzent wird hier vollkommen zu Recht als gleichberechtigter Musiker aufgeführt: sein Instrument ist das Studio!), die man als unvoreingenommener Hörer wohl kaum ins Jahr 1983 datieren würde! Das ausgezeichnete Mastering dieser Reissue rückt Planks Anteil an dieser ungewöhnlichen Gemeinschaftsarbeit mehr denn je ins rechte Licht. (1983/2009)