Man hatte ja schon befürchtet, daß Ben Gibbard nach dem Erfolg mit The Postal Service seine eigentliche Erstband schleifen lassen würde – stattdessen nahm er ein grandioses neues Album auf, erstmals auf einem Majorlabel (Atlantic). Die Indie-Gemeinde hatte den Judas-Ruf natürlich schon auf den Lippen, mußte ihn aber runterschlucken: „Plans“ ist Popmusik edelster Art, grandios produziert (die Band bewunderte von jeher, ganz un-indie, offen das Fleetwood Mac-Meisterwerk „Rumours“!), voller großer Melodien und doch mit den notwendigen Reibungsmomenten, damit man nicht daran abrutscht. Abwechslungsreich ist das Album auch: Power-Pop wie „Crooked Teeth“ steht neben einer herzerweichenden akustischen Folkballade wie „I Will Follow You Into The Dark“; in „What Sarah Said“ trifft ein Ben Folds-Klavier auf einen grummeligen Grunge-Bass, darüber liegt Gibbards hymnischer Gesang und löst die Gegensätze auf. Ein Hit-Album, nichts weniger. Einen Vinyl-only-Bonussong gab’s auch noch, ganz allein auf der vierten Seite und auf der MOV-Neuausgabe natürlich ebenfalls vorhanden! (2005/2016)