Rezension
Da ist uns wohl etwas entgangen! Denn die Band aus Auburn, Alabama, macht schon seit über 20 Jahren Platten, und sie outete sich von Anfang an (also deutlich, bevor der erneute Boom auf das Format einsetzte) als Vinyl-begeistert. Sie selbst bezeichnen ihre Mixtur als „Alabama Ghost Music“, was sich allerdings weniger auf die Stimmung bezieht als auf die Tatsache, daß die Ingredentien allesamt aus längst vergangenen Epochen stammen: Gospel, Blues, Celtic Folk, Bluegrass, Rockabilly, früher Rock’n’Roll – und durchaus auch ein gewisser Punk-„Geist“, aber auch diese Gattung wurde ja nicht erst gestern erfunden. Fiddle und Harmonika stehen hier gleichberechtigt neben dreckigen Stromgitarren; die Songs bekommen die Instrumentierung, die zu ihnen paßt. Das Energie-Level ist auch nach fast einem Vierteljahrhundert Bandgeschichte ungebrochen hoch. Unbedingt entdeckenswert, zumal ein guter Teil der bisherigen Veröffentlichungen über Import nach wie vor auf Vinyl verfügbar ist! (2021)