Rezension
Angesichts der Qualität des Solo-Outputs der streitbaren Brüder muß man sich ernsthaft fragen, ob eine Oasis-Reunion überhaupt wünschenswert wäre (stünde sie denn zur Debatte). Auf dem dritten Album seiner High Flying Birds (denen nun die Oasis-Kollegen Chris Sharrock und Gem Archer angehören) verläßt der ältere Gallagher die gewohnten Brit Rock-Pfade und knüpft an die Zeiten an, da er auch mal Gastvocals für die Chemical Brothers beisteuerte. Auf „Who Built The Moon?“ gibt es eine Menge Elektronik, treibende Beats regieren das Album vor allem in der ersten Hälfte. Damit das wirklich funktioniert, tat Noel sich mit einem der Besten zusammen – David Holmes. Der ermutigte ihn nicht nur darin, sich auf unvertrautem Terrain auszuprobieren, sondern kitzelte auch seine Stärken heraus – weswegen auf Seite zwei dann einige der besten Post-Oasis-Songs in der Diskographie beider Brüder zu hören sind. Liam hatte mit seinem nur Wochen zuvor erschienenen „As You Were“ die Meßlatte hoch gehängt, aber der große Bruder zieht souverän gleich… (2017)