Gregory Porter

Liquid Spirit

Label/AN:  Blue Note, 0602537431540
Format:  2 LP

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Rezension

Er war bereits 40, als er sein Debüt aufnahm. Dafür wurde der Mann, der als Kind die Nat „King“ Cole-Platten seiner Mutter aufsaugte, stimmlich aber eher an Soul-Götter wie Isaac Hayes, Barry White oder Bill Withers erinnert, dann auch aus dem Stand für einen Grammy nominiert. Für den Nachfolger „Be Good“ ebenso, und für „Liquid Spirit“ bekam er die längst verdiente Trophäe dann endlich auch. Denn wenn Gregory Porter, der mit seinen stattlichen zwei Metern ursprünglich eigentlich Profi-Footballer werden wollte (eine Schulterverletzung zwang ihn damals zur Aufgabe), derzeit als Heilsbringer des Jazz gefeiert wird, dann geschieht das vollkommen zu Recht: Niemand sonst singt diese Musik derzeit mit solcher Intensität, solcher Hingabe und Überzeugungskraft. Seine Songs schreibt er selbst, nur drei Coverversionen finden sich unter den 16 Songs. Denn Porter ist auch ein Songwriter mit einer Botschaft, der die Menschen erreichen will. Ausgerechnet mit Jazzgesang. Aber er ist auf dem besten Wege dazu: Wenn er eine Bühne betritt, liegen ihm die Menschen zu Füßen. Und es gibt eine Menge Songs mit echtem Hitpotential hier: Sei es das schlichte „Water Under Bridges“ nur zu Chip Crawfords Klavier, sei es das wundervolle Liebeslied „Hey Laura“ oder der Titelsong mit mitreißendem Bläsersatz. Vielleicht kein Radio-Hit, aber fraglos auch einer der stärksten Songs hier ist das wütende „Free“ mit tollen Saxophon-Beiträgen von Yosuke Sato und Tivon Pennicott; sehr groß auch seine Version von „The ‚In‘ Crowd“! Kaum zu glauben, daß man solche Platten noch erleben darf. (2013)

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