Rezension
Schon ihr Rounder-Debüt (2013, nach einem selbstverlegten Album) war für einen Grammy nominiert worden. Den bekamen dann zwar doch die Veteranen von der Del McCoury Band, aber immerhin konnte die vollständig weiblich besetzte Neo-Bluegrass-Band doch schon mal erheblich Staub aufwirbeln. Nach längerer Pause sind Della Mae nun beim dritten Album. Die Band besteht im Kern nur noch aus drei Mitgliedern und läßt sich daher vom einen oder anderen Studio-Crack (etwa Drummer Jamie Dick oder Saiten-Fex Dan Knobler, der auch den Produzenten-Job übernahm) aushelfen. Dafür hat sie ihre stilistische Bandbreite deutlich erweitert, vor allem in Richtung Heartland-Rock. Nicht nur Schlagzeug, auch elektrische Gitarre und Orgel, sogar Keyboards sind zugelassen. Mandoline (Jenny Lyn Gardner) und Fiddle (Kimber Ludiker) sind aber immer noch die tragenden Instrumente, und der muskulösere Sound steht der Band ausgezeichnet – nicht nur weil er zu den deutlichen Botschaften paßt, die Della Mae zu verkünden haben. Zieht euch warm an, Männer. (2020)