Rezension
Warum diese Aufnahmen wohl fast 20 Jahre im Archiv bleiben mussten? Nun, immerhin darf man konstatieren, daß man sich bei der Zusammenstellung dieser „Fundstücke“ die allergrößte Mühe gab, und das Ergebnis ist tatsächlich kein Flickenteppich, sondern ein Album. Obwohl die Quellenlage vielfältig ist: Die Studiosessions des Original-Albums, Live-Mitschnitte, auch Outtakes aus den Sessions zu verschiedenen Solo-Alben einzelner Clubmitglieder. Aber jede einzelne Aufnahme ist eine kleine Sternstunde (wieso hat etwa Omara Pouondos unglaubliche Interpretation von „Lágrimas Negras“ es nur damals nicht aufs Album geschafft?!), und Produzent Nick Gold brachte sie in eine perfekte Reihenfolge. Alles andere als eine Resteverwertung (wobei wahrscheinlich so ziemlich jeder Ton, den die alten Kubaner damals spielten – und sei es noch so beiläufig –, hörenswert wäre), vielmehr eine geradezu essentielle diskographische Ergänzung, die man genauso begeistert hören wird wie das legendäre 1997er Studio-Album und den Carnegie Hall-Mitschnitt! (2015)