Rezension
„Bitte akzeptieren sie meinen herzlichsten Dank für Ihre exzellente Aufführung meines Violinkonzertes. Sie spielten es in jeder Beziehung meisterhaft. Ich gratuliere Ihnen zu dem großen Erfolg; aber mehr noch gratuliere ich mir selbst dafür, daß mein Konzert eine Interpretin Ihrer Klasse gefunden hat!“ So schrieb der Komponist an Ida Haendel, nachdem er eine Radioübertragung seines Konzertes mit der britischen Violinistin gehört hatte. Und so war es denn auch kein Wunder, daß Paavo Berglund, selbst Finne und großer „Sibelianer“, zur Abrundung seiner Gesamteinspielung von dessen symphonischen Werk Mitte der 70er, sich für Haendel als Solistin entschied. Die gemeinsame Aufnahme geriet denn auch zu einer der besten der Geschichte, sowohl in Sachen dramaturgischer Gestaltung und direkter emotionaler Wirkung wie in bezug auf technische Perfektion. Eine geigerische Sternstunde; zusätzlich bereichert durch drei selten gehörte Miniaturen für Violine und Orchester: die beiden Serenaden Op. 69 und die Humoreske Op. 89 Nr. 3, allesamt nicht weniger idealtypisch ausgeführt als das Hauptwerk dieser wunderbaren LP! (1976/2017)