Rezension
Seit der Jahrtausendwende hat Dan Bejar nun neun Alben unter dem Destroyer-Moniker veröffentlicht – allesamt Meisterwerke, und keines gleicht dem anderen. Nach den kunstvolle Arrangements des Vorgängers „Poison Season“ schlägt er nun die nächste stilistische Volte und landet in den frühen 80ern, im Spannungsfeld zwischen Post Punk und Synth-Pop. Wobei Bejar natürlich sehr bewußt und gezielt zitiert: Man hört etwa New Order (deutlich), frühe Talk Talk, The Cure, nicht zuletzt die fabelhaften Schotten The Blue Nile. Natürlich erschafft Bejar daraus Kunstwerke, wie es sie in den 80ern so nicht gegeben hat, nicht hat geben können. Und natürlich ist auch dieses Album ein architektonisches Meisterstück, das bei aller Raffinesse auch einen ganz eigenen Fluß (um nicht zu sagen: Sog) entwickelt. Bejar ist und bleibt einer der Besten. Und dabei haben wir noch kein Wort zu den wie immer hochliterarischen Texten verloren. In 30 Jahren dann der Nobelpreis fürs Lebenswerk? Nehmt ihn schon mal auf die Liste… (2017)