Das „East Meets West“-Prinzip ist vor 40 Jahren hinreichend ausgereizt worden? Von wegen. Spannende Alben zum Thema gibt es zwar schon einige, aber nach wie vor wurde allenfalls an der Oberfläche gekratzt. Der schottische Folk-Songwriter James Yorkston hat (gemeinsam mit Kontrabassist Jon Thorne) den Faden nun wieder aufgenommen und mit dem indischen Sarangi-Spieler Suhail Yusuf Khan (übrigens ein Enkel von Ustad Sabri Khan, mit dem vor vielen Jahren Yehudi Menuhin musizierte!) ein Album eingespielt, auf dem sich alteuropäischer Folk und die hochkomplexe Musik Nordindiens beschnuppern, umkreisen und vereinigen, wobei die Gewichtung mal auf der einen, mal auf der anderen Seite liegt. Jazz, Blues und Psychedelia spielen hin und wieder Nebenrollen, vor allem in den längeren Improvisationen wie dem dreizehnminütigen Opener „Knochentanz“. Man staunt ob der Möglichkeiten, die sich bei dieser Begegnung immer noch auftun – fraglos eines der faszinierendsten Alben seiner Art, seit sich George Harrison eine Sitar zulegte… (2016)