Rezension
Nachdem insbesondere das britische Pure Pleasure-Label vorgeführt hat, daß es durchaus ein Interesse an analog-audiophilen Jazz-Wiederauflagen jenseits des Mainstreams gibt, erinnert man sich offenbar auch andernorts an lange verschüttete Katalogschätze. Etwa dieses so außergewöhnliche wie grandiose Album des im Oktober 1986 mit nur 41 Jahren nach einem Konzert in Berlin gestorbenen südafrikanischen Bassisten Johnny Dyani, der ab 1978 mehrere Sessions für Steeple Chase aufnahm. Hier mit zwei weiteren Meistern des südafrikanischen Jazz, Drummer Makaya Ntshoko und Saxophonist Dudu Pukwana, dazu gesellte sich Avantgarde-Gott Don Cherry, der sich gerade mal wieder in der Gegend aufhielt. Es entstand am 18. Juli 1978 ein Vulkan von einem Album, eine Sternstunde an spontaner musikalischer Kommunikation, voller unvorhersehbarer Wendungen, dabei immer wieder auch erstaunlich melodisch und ausgesprochen groovebetont. Obendrein natürlich labeltypisch hervorragend aufgenommen! (1979/2022)