Rezension
Zum ersten Mal waren die Moorer-Schwestern, beide seit Jahrzehnten feste Größen in der Welt des (Alternative) Country, gemeinsam im Studio. Die Songs, die sie sich für dieses sparsam, aber erlesen instrumentierte (mit dabei sind u.a. Benmont Tench an den Tasten, Gitarrist Doug Pettibone und Drummer Michael Jerome!) Album aussuchten, spannen einen weiten Bogen: Songs der Louvin Brothers, von Merle Haggard und Jessi Colter sind natürlich Teil der gemeinsamen DNA, solche von Dylan und Townes Van Zandt („Lungs“) auch. Im Programm finden sich aber auch Nick Caves „Into My Arms“, The Killers‘ „My List“ und Nirvanas „Lithium“. Die sich hier in teils ungewohntem Gewand, aber doch ganz selbstverständlich einfügen. Am Schluß steht der einzige gemeinsam geschriebene, eigene Titel: „Is It Too Much“ ist der mit Abstand ätherischste Song auf diesem Album voller so zerbrechlicher wie unirdisch schöner Momente: Ein Ausklang, nach dem nur noch Stille möglich ist. Man traut sich kaum, das in Anbetracht gleich zweier so exzellenter Diskographien zu behaupten, aber in beiden findet sich wohl kaum etwas, das so wunderbar ist wie dieses Album… (2017)