Rezension
Wer das Debüt noch mißverstanden hatte, konnte ob des Bezuges auf die holländische Künstlergruppe De Stijl (und der Ironie in Songs wie „You’re Pretty Good Looking“) nicht länger die Augen verschließen: Hier steckte wohl mehr dahinter, als die üblichen drei Akkorde zu schrubben. Gleichzeitig etablierte sich Jack White als ausgezeichneter Song-Autor – man spürt, daß der Mann noch echte Hits in der Hinterhand hat. Die Band widmete das Album gleichzeitig dem Künstler Gerrit Rietvield und der Blueslegende Blind Willie McTell. Das war Programm, und es funktioniert. Denn allem ästhetischen Überbau zum Trotz klingt auch „De Stijl“ unbegreiflich authentisch – und Songs wie „Death Letters“ oder „Truth Doesn’t Make A Noise“ sind doch so ziemlich die coolsten Genre-Beiträge seit den Stones. Den frühen, natürlich. Die kamen ja auch von der Kunsthochschule… (2000/2022)