Rezension
Wer dem Zauber von Hunters perfektem Retro-Soul noch nicht erlegen ist: Hier ist der perfekte Einstieg. In Form einer Compilation von 13 seiner schönsten Lovesongs, und bei jedem einzelnen fragt man sich, wie es sein kann, daß er nicht 1965 einem der großen Motown- oder Stax-Songwriter eingefallen ist, sondern einem weißen Briten nach der Jahrtausendwende. Aber es ist ja nicht nur sein Songwriting, sondern auch seine Stimme (der Mann ist tatsächlich ein geborener Soul-Sänger) und nicht zuletzt seine wunderbare Band, die diese Songs meist ohne Overdubs live im Studio einspielt, wo eine Vintage-Bandmaschine mitläuft, in Vollspur-Mono. Weswegen Hunters Platten auch klanglich ein Gedicht sind. Aber um nochmal aufs Songwriting zurückzukommen: Es dürfte einem kaum ein zeitgenössischer Songwriter einfallen, der einen seiner schönsten Songs einfach „Mm-Hmm“ nennt… (2022)