Rezension

Es ist eigentlich ein Skandal, daß man Michael Head nicht als “household name” voraussetzen kann, denn angesichts all der wunderbaren Musik, die der heute 62jährige Ur-Liverpooler mit Bands wie The Strands, Shack oder den legendären Pale Fountains schuf, sollte er eigentlich Paul McCartney sein. Gut, vielleicht nicht ganz, aber zumindest in der Nähe. “Loophole” reiht sich nahtlos ein in die makellose Diskographie: Perfekt gearbeitete Songs voller Instant-Hit-Melodien, die Head mit wunderbar britischer Lakonie singt. Wie schon der Vorgänger “Dear Scott”, mit dem Head zumindest in der britischen Heimat tatsächlich erstmals einen ernsthaften Charterfolg hatte, wurde auch “Loophole” von Bill Ryder-Jones produziert: In dem früheren The Coral-Gitarristen fand Head einen Seelenverwandten. Viel mehr muß man über dieses weitere so romantische wie bescheiden auftretende Pop-Großwerk alter Schule eigentlich gar nicht wissen. (2024)