Rezension
Zwar hatte Prine, frustriert von der Musikindustrie, bereits 1981 sein eigenes Label Oh Boy Records gegründet (und im Folgejahr eine Weihnachtssingle veröffentlicht), aber es dauerte weitere drei Jahre, bis sein erstes eigenes Album dort erschien. Dem hört man die neuen Produktionsbedingungen deutlich an: So entspannt hatte er nie zuvor geklungen. Zwar fehlte den Songs die gewohnte Schärfe, nicht aber die Tiefe. Mangels Marketing-Möglichkeiten blieb eine Charts-Notierung aus, aber seine Fans liebten das sanfte Album ebenso wie seine Kollegen. Bob Dylan etwa war von „People Puttin‘ People Down“ so begeistert, daß er es live coverte. Für hochkarätige Mitspieler brauchte Prine im übrigen kein großes Label mit hohem Produktionsetat: Die kamen freiwillig zu ihm. Namentlich etwa Philip Donnelly, Stuart Duncan, Donnie Fritts, Glen Hardin, Dee Murray, Tony Newman, Bobby Whitlock, Spooner Oldham, Jim Rooney, John Sebastian und Jennifer Warnes. (1984/2022)