Rezension
Mehr denn je erweist sich der Trompeter auf seinem siebten Album als Visionär. „Long live music, Jazz is dead“ wird schon früh im Album skandiert – keine Provokation, sondern Ausdruck der Überzeugung, daß Gattungs-Grenzen der Vergangenheit angehören. Crokers Musik kann man nicht als Fusion welcher Art auch immer bezeichnen; Jazz, Electronica, R’n’B, Funk und Hip Hop passieren hier gleichzeitig. Das spiegelt sich auch bei den musikalischen Kontributoren – unter anderem begegnen wir Gary Bartz, Wyclef Jean, Jill Scott, Jamila Woods, Ego Ella May und Teedra Moses. Bartz ist dabei gewissermaßen die Brücke zu Miles Davis, in dessen Band er in den 70ern spielte: Die schon früher gerne gezogenen Miles-Vergleiche hat Croker mit diesem Album spätestens verdient. Er denkt das Spätwerk der Jazz-Ikone konsequent weiter, mit begeisterndem Ergebnis. Schon jetzt ein Klassiker! – Vinyl exklusiv von MOV. (2022)