Rezension
Nina Nastasia ist für einige der schönsten Singer/Songwriter-Alben der 2000er verantwortlich, das letzte erschien 2010, dann verstummte sie. Daß es nun doch ein neues Album gibt, hat, leider, einen sehr tragischen Hintergrund. Im Januar 2020 beendete Nastasia die immer problematischer gewordene Beziehung zu Kennon Gudjonsson, musikalisch wie privat ihr langjähriger Gefährte. Einen Tag später nahm Gudjonsson sich das Leben. „Riderless Horse“ ist die Verarbeitung dieser entsetzlichen Erfahrung. Teils ein Requiem, teils der Versuch, die Gefühle von Schuld und Verantwortung irgendwie zu kanalisieren. Die blankliegenden Gefühle, die rohen Emotionen sind in diesen Songs nicht zu überhören. Nein, ein einfaches Album ist dies nicht. Aber ein unendlich starkes. Es wird einen nicht unberührt lassen. (2022)