Rezension

Nach dem vielbeachteten Debüt dieses Dan Auerbach-Projektes im Jahre 2015 ging jener mit den anderen Bandmitgliedern, zu denen u.a. Dap Kings-Keyboarder Leon Michels und der Songwriter Richard Swift zählten, bald wieder ins Studio – und die neuen Songs strömten nur so, über hundert sollen es sein. Ein Album kam aber nicht, weil alle irgendwie zu viel zu tun hatten, um das Material zu sortieren. Dann starb Swift an den Folgen siner langjährigen Alkoholsucht im Juli 2018, und damit schien das Ende des Projektes besiegelt. Doch schließlich setzte sich Auerbach doch mit den verbliebenen Musikern zusammen und produzierte das zweite The Arcs-Album. Es ist abermals ein Wunderwerk, oszillierend zwischen psychedelischem Pop, Garagenrock und Motown-Soul, das dabei aber in keine Retro-Schublade paßt, weil es solche Musik in den 60ern oder 70ern eben einfach nicht gab. Es ist von einer wehmütigen Stimmung durchzogen, was ja vielleicht auch kein Wunder ist, immerhin ist ja ein Abschied von einem guten Freund. Wer es hört, wird hoffen, daß der Rest des vorhandenen Materials nicht im Archiv verschwindet. Oder daß die Band vielleicht doch auch ohne Swift weitermacht. Am besten beides. Denn dieses kaleidoskopische Album enthält wirklich ganz große Popmusik. (2023)