Rezension

Die erste Klavierlehrerin des kleinen Rick hatte dem Fünfjährigen erklärt, Musik zu machen sei wie Bilder zu malen, Bilder aus Klang. Daran hatte Wakeman sich erinnert, als er dieses Album in Angriff nahm, das man sich wie eine Gallerie vorstellen soll. Allerdings nicht wie einst bei Mussorgsky, der damals ja existierende Bilder vertonte: Diese Bilder muß man selbst imaginieren. Es sind auch Miniaturen darunter, aber die meisten sind natürlich eher großformatig, elegisch. Die Band, die der Prog-Veteran dafür zusammengestellt hat, bestehend aus Sängerin Hayley Sanderson, Gitarrist Dave Colquhoun, Bassist Lee Pomeroy und Drummer Ash Soan, kreiert mit dem Meister an diversen Tasteninstrumenten einen Sound, der eher dem Alan Parsons Project oder späten (Post-Waters) Pink Floyd verwandt ist als seiner alten Band Yes, sehr melodisch und ja, manchmal auch ein wenig kitschig. Aber wer Wakemans Schaffen schätzt, wird sich daran kaum stören. Die tadellose Produktion lädt jedenfalls zum Sound-Schwelgen ein… (2023)