Rezension
Bei dem gewaltigen Output des Saxophonisten kann man die Entscheidung Alfred Lions, einige LPs bis auf weiteres zu archivieren, prinzipiell begreifen. Aber ausgerechnet diese! Die Session vom 4. September 1964 brachte Turrentine mit den Coltrane-Mitstreitern McCoy Tyner und Elvin Jones zusammen, dazu kamen Sonny Rollins‘ Bassist Bob Cranshaw und, als Co-Solist, Lee Morgan; Ray Barretto an den Congas sorgte auf drei Tracks für zusätzliche rhythmische Würze. Das Repertoire hält, was diese sagenhafte Besetzung verspricht: Latin-, Soul- und modaler Jazz in verschiedenen faszinierenden Mischungsverhältnissen bei konsequent maximalem Groove-Faktor. Die größte Überraschung des Sets: Eine Coverversion des frühen Beatles-Hits „Can’t Buy Me Love“, die tatsächlich funktioniert und auf Anhieb wie ein Jazz-Standard wirkt! 1980 mit lieblosem Artwork dann endlich veröffentlicht, erfährt das Album hier erstmals die ihm gebührende Form, klanglich, preßtechnisch und die Gestaltung betreffend! (1980, rec. 1964/2023)