Rezension
Thompson hatte dem Rock keineswegs abgeschworen, doch sein erstes Album nach dem Fairport-Ausstieg folgte einer anderen, auf Anhieb erstmal weniger leicht zugänglichen Rezeptur (Thompson selbst sagte einmal scherzhaft, die auf Reprise erschienene US-Version sei das schlechtverkaufteste Album der ganzen Warner-Labelgruppe gewesen). Urbritischer Folk spielte die tragende Rolle dabei, inklusive des damit verbundenen Instrumentariums aus Akkordeon, diversen Flöten, Dulcimer, Fiedel und Harfe. Die bewußt gewählte Sprödigkeit täuscht schnell über die Meisterschaft Thompsonschen Songwritings hinweg, tatsächlich gilt das damals gefloppte Werk heute mit Recht als einer der höchsten Gipfel in Thompsons Diskographie. Übrigens auch aufgrund seines fabelhaften Gitarrespiels, mit dem er zwar nicht hausieren geht, das aber durchaus stattfindet. Fun-Fact: In zwei Songs bildet Ex-Bandkollegin Sandy Denny gemeinsam mit Thompsons Noch-Nicht-Ehefrau Linda Peters den Backgroundchor! Die Besetzung ist natürlich überhaupt stellar und bietet einige der klangvollsten Namen der damaligen britischen Folk-Szene auf. (1972/2023)