Rezension
Nach ihrer ausgiebigen Babypause hatte sich Parlato 2021 mit „Flor“ zurückgemeldet – als eine der wunderbarsten Jazzsängerinnen der Gegenwart. Für „Lean In“ findet ihr herrlich unangestrengter Flow im beninischen Gitarristen Lionel Loueke, mit dem sie seit vielen Jahren eine Freundschaft unterhält, einen geradezu idealen Partner. Louekes lässiger Groove, der durchaus auch mal ziemlich funky werden kann, paßt perfekt, seine Harmony-Vocals nebst dezenter Mouth-Percussion bringen zusätzliche Farbe und Würzung. Parlatos Ehemann Mark Guiliana steuert gelegentlich noch etwas zusätzliche Ryhthmik bei. Die Stilvielfallt ist dabei groß, sie reicht von Westafrika bis Brasilien mit vielen auf dem Weg mitgenommenen Folk- und Jazz-Elementen, sogar für ein Foo Fighters-Cover („The Color And The Shape“) ist da Platz. Zusammengehalten wird alles durch den so eleganten wie zwingenden Groove, der sich bei diesen beiden Wunschpartnern offenbar von ganz alleine einstellt… (2023)