Rezension

Am Anfang ist da nur die Gitarre – keine Weissenborn, sondern eine zwölfsaitige Fraulini. Das Instrumental „Heart And Crown“ ist freilich kein Showstück für Harpers Picking-Kunst, sondern ein schlichtes Stück Folk-Blues, mit dem man sanft in dieses zärtliche, gelegentlich auch nachdenkliche Album hineingleitet. Außer besagter Gitarre und Harpers Gesang gibt es nur wenige Instrumente: Mal eine zweite Gitarre, mal eine Violine, einmal spielt Piers Faccini eine Oud. Jack Johnson und Shelby Lynne bringen auf je einem Song ihre Stimme ein; einmal setzt sich Harper ans Klavier. Rock findet nicht statt auf diesem Album, Folk und Blues allerdings in einem durchaus weiten Stilspektrum. Nicht nur ist Harpers sanfte Stimme das verbindende Element dabei: Das Album ist klug aufgebaut; Harper beschreibt es selbst als „Song-Familie“: Jeder Song sei ein naher Verwandter des jeweils vorangegangenen. Es entstand ein intimes Meisterwerk, das man getrost zu Harpers besten Arbeiten rechnen darf. (2023)