Rezension
2017 kaufte die Kalifornierin ein Haus in Nashville, inzwischen nennt sie die Music City auch gerne mal ihre zweite Heimat– und auf ihrem fünften Soloalbum hört man das nun auch. Produziert wurde es von Dave Cobb im legendären RCA Studio A, und klassischer Nashville-Sound spielt eine unüberhörbare Rolle – freilich nicht die einzige: Da ist immer noch eine Menge 70er-Pop (Fleetwood Mac!), R’n’B-Spuren sind ebenfalls gut wahrnehmbar. Wer auf die Texte hört, wird feststellen, daß die Mittvierzigern in einigen Songs das Älterwerden thematisiert – das ist allerdings selten jemandem mit solch luftiger Pop-Eleganz gelungen. Mit dem Vorgänger „On The Line“ hatte Lewis sich (wenigstens qualitativ, kommerziell vermutlich nicht) bereits in die Stevie Nicks-Liga gesungen – die Erwartungen waren also hoch. „Joy’All“ erfüllt sie alle spielend – und könnte für manchen das Lieblingsalbum dieses Sommers werden! (2023)