Rezension
Mit Pianist Sullivan Fortner und Drummer Tyshawn Sorey hatte der norwegische Gitarrist und Wahl-New Yorker bereits vier Jahre zusammengearbeitet; Bassist Larry Grenadier war neu hinzugekommen, als dieses Album 2018 entstand. Es war Lund bis dato ambitioniertestes Werk (wobei er schon zuvor gezeigt hatte, daß er mit Leuten wie Metheny oder Frisell durchaus in einer Liga spielte): Eine stilistische Tour de Force aus Post Bop, Fusion, Americana, Latin und einer Vielzahl anderer Zutaten, in der es ebenso zarte Melodien und offenen Raum gibt wie freie Improvisation und elektrische Störfeuer, wobei aber doch alles zusammengehört, eins sich aus dem anderen ergibt. Neues gibt es an jeder Ecke zu entdecken, doch Lund überfordert auch nicht – immer wieder bietet er Momente zum Durchatmen an, in denen man ganz seiner subtilen Tongebung verfällt. Nun endlich auf Vinyl erschienen (wofür der urspüngliche Toningenieur Mike Marciano ein neues Mastering vonahm), zählt dieses Album fraglos zu den großen Jazz-Momenten der vergangenen Dekade. (2019/2023)