Rezension
Er stammt aus Washington, D.C., schreibt Songs, seit er 14 ist, und liebt klassischen Motown-Soul und britischen Pop (derzeit lebt er denn auch in London). Seine selbstverlegten frühen Singles sorgten für genug Aufmerksamkeit für einen Auftritt in der Show von Jools Holland – und den sah Neal Sugarman, Mitbegründer des Daptone-Labels, bekanntlich eine der besten Adressen für klassischen Soul. Sugarman kontaktierte den jungen Sänger umgehend, doch dann blockierte die Pandemie die Albumproduktion. Jetzt ist das Debüt endlich da – und wird allenthalben gefeiert, nicht selten als „Marvin Gaye’s lost album“, was keineswegs übertrieben ist, denn Ngondas weiche, flexible Stimme lädt ebenso zum Vergleich ein wie sein exzellentes Songwriting und die Liebe zu komplexen, aber nie der Eingängigkeit im Wege stehenden Arrangements. Sein hingebungsvoller Gesang hebt das Album weit über eine Genre-Stilübung hinaus: Ngonda lebt diese Musik, und man darf gespannt sein, was auf diesen ersten großen Wurf noch folgen mag. Begonnen hat er seine Diskographie jedenfalls mit einer echten Sternstunde. (2023)