Rezension
Zum Teil wurden diese Aufnahmen aus den Jahren 1995/96, die der Americana-Avantgardist bei sich zu Hause in Salem, Oregon, aufgenommen hatte, auf sehr obskuren 7″s (und einer Doppel-78er!) veröffentlicht, in ihrer Gesamtheit waren sie aber noch nie zu hören. Selbst für Faheys Verhältnisse sind sie, nun, reichlich weird: Der Opener „All The Rains“ ist ein reiner Vokaltrack, irgendwo zwischen liturgischem Gesang und Dadaismus, doch auch die eher typischen Akustik-Instrumentals sind seltsam bis geradezu gespenstisch („Morning Pt. II“). Andernorts ist Faheys Slidespiel bis zur Unkenntlichkeit verzerrt („For LMC 2“). Allen Tracks, so eigenartig sie sein mögen, ist eine ungeheure Intensität gemein. Ein tiefer, oft verstörender Blick in den Geist eines der erstaunlichsten amerikanischen Musiker des 20. Jahrhunderts. (2023)