Rezension
Mariss Jansons gestaltet diese monumentalste unter Mahlers Symphonien mit stupender Präzision, selten wirkte die gewaltige Partitur derart transparent. Was allerdings nicht bedeutet, daß sie weniger überwältigend wäre. Die Leistung der Musiker und Sänger (neben der hervorragenden argentinischen Solistin sind die Frauen des Niederländischen Rundfunkchores und zwei Knabenchöre zu hören) ist nachgerade übermenschlich. Jansons‘ Mahler ist dabei vor allem strahlend – wer die doppelbödigen und finsteren Elemente in Mahlers Musik betont sehen möchte, ist mit anderen Einspielungen vermutlich besser beraten. Aber wie Jansons es gelang, in diesem so dichtgewebten Werk so viel Luft und Licht zwischen die Noten zu mischen, ist unbedingt faszinierend. Ein sehr originäres, dabei absolut überzeugendes Mahler-Statement! (2010/2023)