Rezension
Nun ist er tatsächlich 90, und natürlich macht er immer noch Platten. Auf dieser hier befaßt er sich – erstmals auf Albumlänge, so mich nicht alles täuscht, aber wer hat schon Willies komplette Diskographie im Kopf – mit dem reinen Bluegrass, unterstützt von Genre-Koryphäen wie Rob Ickes (Dobro), Ron Block (Banjo), Dan Tyminski (Mandoline) und Aubrey Haynie (Fiddle). Das Repertoire: Klassiker aus Nelsons gigantischem Songkatalog, darunter „Somebody Pick Up My Pieces“, „Sad Songs And Waltzes“, „Bloody Mary Morning“ und „On The Road Again“. Eigentlich überflüssig zu sagen, daß diese Songs in diesem All-Acoustic-Setting allesamt wunderbar funktionieren, zum Teil vielleicht entspannter swingen denn je zuvor. Nelson jedenfalls hat hörbar Spaß dabei – und unter den vielen exzellenten Platten seines Spätwerks (nennen wir mal die letzten, bekanntlich extrem produktiven 20 Jahre so) ist dies sicherlich eine der schönsten. (2023)