Rezension
Freddie Roachs Spiel auf der Hammond B-3 ist sofort identifizierbar: Sein Sound ist clean, sein Anschlag leicht bis zur Schwerelosigkeit, sein Flow elegant, ja grazil – und doch ist da eine ungeheure Funkiness. Roach war bereits 30, als er erstmals auf Schallplatte zu hören war (auf Ike Quebecs „Heavy Soul“), im Jahr darauf erschien sein Debüt als Leader, auf dem er auch gleich als Komponist glänzte: Fünf der sechs Tracks stammen von ihm. In Drummer Clarence Johnston hatte er dabei einen ebenso idealen Partner wie in Gitarrist Kenny Burrell (hier kann man schon von Seelenverwandtschaft sprechen), auch Tenorsaxophonist Percy France spricht in seinen fließenden Soli dieselbe Sprache. Ein frühes Soul Jazz-Glanzlicht vom selben Rang wie die größten Alben der Labelkollegen Jimmy Smith und John Patton – und unfaßbarerweise seit 30 Jahren nicht auf Vinyl zu haben! Die erste überfällige Neuausgabe ist auf 1000 Stück limitiert… (1962/2023)