Rezension
Während der Pandemie schrieb der Blues-Veteran nicht nur über 200 neue Songs – er entdeckte auch die akustische Gitarre neu. Eine späte, dafür umso intensivere Liebe. In der Öffentlichkeit probierte er sie zunächst vorsichtig aus – im Vorprogramm von Labelkollegin Marcia Ball –, doch die Publikumsreaktionen waren mehr als ermutigend, nämlich durchweg enthusiastisch. Konsequent also, daß das folgende Album, sein 23. insgesamt, dann auch sein erstes akustisches ist, eingespielt mit einer wunderbaren National Steel-Resonatorgitarre aus dem Jahre 1937. Neben drei Coverversionen von Son House („Death Letter Blues“), Willie Dixon („Don’t Go No Further“) und Leo Kottke („The Sailor’s Grave On The Prairie“) sind neun eigene neue Songs zu hören, allesamt aus dem Holz, aus dem Standards geschnitzt werden. Ellis‘ Diskographie ist ja durchaus reich an Gipfeln, aber dies ist doch einer der höchsten… – Gepreßt auf goldfarbenem Vinyl. (2024)