Rezension
Merlin Hydes war zwölf Jahre alt, als ihm ein Freund ein paar Blues-Licks auf der akustischen Gitarre zeigte. Seither nahm er das Instrument in jeder freien Minute zur Hand; anders als andere Teenager sah er keinerlei Veranlassung, sich zu elektrifizieren – und wenn man sein höchst expressives Spiel nun auf seinem Debüt hört, versteht man das auch sofort. Hydes roher Blues klingt elektrisierend auch ohne Strom; und ein solch tiefes Verständnis der Gattung hat man von einem jungen Weißen schon lange nicht gehört. Sein Songwriting ist nicht weniger beeindruckend – die einzige Coverversion „Maggie’s Farm“ ist allerdings auch so originär, daß man sich fragt, was Hydes wohl mit anderen Gattungsklassikern anzustellen in der Lage ist. Man wird es hoffentlich noch erfahren: Dieses Debüt klingt nach einer Menge Potential! (2024)