Rezension
Es sollte ein Neustart werden, das erste eigene Album auf seinem neu gegründeten Label Tornado Records, kein Abschied. Daß er noch vor der Veröffentlichung aus dem Leben gerissen werden würde, hatte der Endfünfziger nicht im entferntesten in Erwähnung gezogen. Entsprechend vibriert das letzte Album des Americana-Pioniers vor Energie und Spielfreude, auch seitens der grandiosen Band aus dem alten Weggefährten Augie Myers (Orgel und Piano), Commander Cody-Gitarrist Bill Kirchen, Tommy Detamore an der Pedal Steel, Fiddler Bobby Flores (aus der Band von Ray Price), Kontrabassist David Carroll und Drummer Dan Dreeben. Sahm präsentiert exzellente neue Songs wie „I Can’t Go Back To Austin“, herrliche Neufassungen eigener Klassiker („Dallas Alice“) und zwei Cover, darunter ein grandioses „Love Minus Zero/No Limit“. Es tröstet und schmerzt gleichermaßen, daß Sahms letzte Studioaufnahmen zu seinen besten gehören: Ein würdiges Vermächtnis für einen der größten texanischen Musiker des Jahrhunderts, fraglos, aber was wäre noch gekommen! – Neupressung der 2012er Vinylpremiere. (2000/2012, Pressung aktuell)