Rezension
Seit über 40 Jahren macht der Mittsechziger nun Platten, früher unter seinem Geburtsnamen Tom Scott, seit 2006 unter dem Moniker Ledfoot. Der Name steht nicht nur für einen ziemlich faszinierenden Gothic Folk, sondern auch für Scotts grandioses Picking und Slide-Spiel auf der Zwölfsaitigen. Bislang allerdings überwiegend solo. Diesmal tritt der schon lange in Norwegen lebende Amerikaner mit voller Band an, was seine Musik näher in Richtung 16 Horsepower rückt – freilich nicht mit einem wahnsinnigen Prediger als Sänger, sondern eher einem weisen Zauberer. Geschult sind diese Songs abermals an alten Gunfighter- und Mörderballaden, ihre Protagonisten sind „losers, outcasts and wannabes“ (Scott). Beeindruckend ist einmal mehr das Songwriting: Da wundert man sich dann doch nicht, daß Kollegen wie Dylan, Chris Isaak oder Crowded House bereits ihre Konzerte von ihm eröffnen ließen. (2024)