Rezension
Mit „As Days Get Dark“ hatten Aidan Moffat und Malcolm Middleton 2021 nach über 15 Jahren einfach da weitergemacht, wo sie mit „The Last Romance“ aufgehört hatten – und dabei die höchste UK-Charts-Plazierung ihrer Diskographie erreicht. Moffats Perspektive mag sich mit dem Spätwerk verändert haben, er singt nun weniger über seine eigene verkorkste Psyche, sondern zeigt sich als Gesellschaftsbeobachter – was seine Laune freilich nicht gebessert hat. Der Zynismus in Songs mit so scheinbar versöhnlichen Titeln wie „Summer Season“ oder „Strawberry Moon“ ist denn auch kaum zu überhören. Aber was immer uns Moffat an brutaler Hoffnungslosigkeit um die Ohren haut – das alte Arab Strap-Prinzip, daß man ihm tatsächlich gerne dabei zuhört (weil die Songs nämlich großartig sind), funktioniert immer noch zuverlässig. Eine der eigenwilligsten Diskographien der schottischen Popgeschichte, und auch mit diesem weiteren Kapitel eine der stärksten! (2024)