Rezension
Natürlich gehört ein derart exaltierter Typ auf die Bühne. Gyasi Heus verehrt bekanntlich Bowie und Bolan und nannte sein Debütalbum (2019) konsequenterweise „Androgyne“. Auf diesem Live-Album, seiner dritten Veröffentlichung, zeigt er sich als echtes Stage Animal, als verführerischer Sänger ebenso wie als Gitarrengott alter Schule, und vor allem in jener Hinsicht zieht er eine grandiose Show ab. Könnte aufgesetzt und penetrant wirken, tut es aber überhaupt nicht. Sondern führt vollkommen authentisch und unironisch die Tradition großer Live-Alben fort, Marke „Get Yer Ya-Ya’s Out!“, „Live At Leeds“ und „The Song Remains The Same“. Gyasi ist ein Show-Man vor dem Herrn. Damals, in den 70ern, hätte ihm die Welt zu Füßen gelegen. (2024)