Rezension
Mit Ausnahme von Stan Kenton und natürlich Gil Evans hat niemand das Big Band-Genre derart transzendiert wie Duke Ellington (gemeinsam freilich mit seinem Arrangeur und Co-Autor Billy Strayhorn). Was von der Ellington-Band bereits in den 40ern zu hören war, ging weit über den Swing-Sound selbst der ambitioniertesten zeitgenössischen Orchester hinaus. Sein hohes Niveau und stetes Interesse an neuen Klangfarben gab der Duke auch im Rentenalter nicht auf: Die ersten Ideen zu diesem Album entstanden während einer Asien-Tour im Jahre 1963 (da war Ellington immerhin schon 64!); aufgenommen wurde die fertige, aus neun Titeln bestehende Suite dann im Dezember 1966. Ohne sich auf „weltmusikalische“ Pfade zu begeben, gelingt es Ellington, die Farben, die Atmosphäre des besuchten Kontinents abzubilden – besser fast als Fotos das könnten. Es schöpft dabei aus dem unendlichen Klangfarbenreichtum einer der besten Bands der Jazzgeschichte. – Limitiert auf 1500 Exemplare, orangenes Vinyl. (1967/2024)