Rezension
Viele Menschen gibt es derzeit nicht, die den Geist des frühen Country so authentisch und liebevoll beschwören können wie Melissa Carper. Ihr zweites Album, eine Gemeinschaftsarbeit mit Fiddlerin Rebecca Patec, hatte sie mit „Brand New Oldtime Songs“ überschrieben – und solche gibt es auch hier reichlich. Und alle klingen sie wie Klassiker, sind von den wenigen eingestreuten „echten“ Standards weder stilistisch noch qualitativ zu unterscheiden. Mal ist sie näher an Patsy Cline, mal an Hank Williams, mal flirtet sie mit Jazz, mal begibt sie sich auf Roy Orbison-Territorium. Ihr tiefes Verständnis für die Musik, mit der sie aufwuchs und die sie liebt, macht abermals jeden einzelnen Song zum Anlaß echter Freude. (2024)