Rezension
Der Albumtitel, „Eine Feder auf dem Odem Gottes“, ist eine Selbstbeschreibung der Mystikerin, Heilkundigen, Theologin, Wissenschaftlerin und Komponistin. Diese LP, 1982 erschienen, enthält etliche Erstaufnahmen ihrer in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstandenen Werke, die nicht nur zu den schönsten der Ära zählen, sondern auch zu den bedeutendsten, da weit über die Grenzen der Gregorianik hinausgehend. Das Album erhielt damals euphorische Kritiken, löste eine Hildegard-Renaissance aus und sicherte die Existenz des jungen Hyperion-Labels. Daß es nun den Beginn einer neuen Vinylreihe markiert, ist nur konsequent. Kaum ein seriöser Klassik-Führer, der es nicht als essentiell führt – und in der Tat ist es heute so faszinierend und berührend wie vor über 40 Jahren. (1982/2024)