Rezension
Normalerweise beschäftigt sich die Französin, eine der bedeutendsten Cellistinnen der Gegenwart, mit schwergewichtigerem Repertoire, von den Cellosuiten Bachs über Kodalys Solosonate bis zu extrem anspruchsvollem zeitgenössischem Repertoire von etwa Hans Werner Henze, Henry Dutillieux, George Crumb oder György Ligeti. Hier nun also eine Sammlung von Wiegenliedern – dargebracht mit aller angebrachten Zartheit, doch hörbarem Respekt vor diesen scheinbar so schlichten Werken. Die freilich ihre tiefste innere Schönheit auch nur dem preisgeben, der sich ihnen mit Liebe und Achtung nähert, wie hier geschehen. Die Miniaturen stammen von Brahms, Schubert, Schumann, Dvorák, de Falla, Tschaikowsky, Fauré, Ravel, Grieg, Glière und Frank Bridge; viele sind einem eng vertraut, andere weniger, aber nicht weniger berückend. Musikalische Streicheleinheiten – manchmal braucht man genau das. (2024)